Wundercar will weiterarbeiten trotz Verbot -Taxilobby geht auf die Barrikaden

Techtix
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Das Hamburger Unternehmen Wundercar sorgte zuletzt für bundesweite Schlagzeilen. Der Grund liegt darin begründet, dass das Unternehmen die innovative Geschäftsidee hatte, ein Taxi durch einen Privat-Fahrer gegen ein Trinkgeld zu ersetzen.

Wundercar

Wundercar: „Tolle Leute kennenlernen“

Zwischenzeitlich hat die Hamburger Wirtschaftsbehörde dem Unternehmen untersagt, das Konzept weiterzuverfolgen. Das Unternehmen selbst indes beachtet das Verbot nicht und es arbeitet einfach weiter. Der Fahrer-Vermittlungsdienst Wundercar bietet an, das „interessante Leute“ über eine App einen Fahrer buchen können. Dabei steht nicht der finanzielle Aspekt im Vordergrund, sondern das Motto lautet “Lerne tolle Leute kennen“. Grundsätzlich ist die Fahrt kostenlos, es gibt jedoch die Option, ein Trinkgeld in “beliebiger Höhe“ zu zahlen.

Taxilobby will Monopol sichern

Gegen das Konzept des Unternehmens wehren sich die Hamburger Taxifahrer mit zahlreichen Protesten. Diese wollen die unliebsame Konkurrenz, die ihnen aus dem Internet droht, nicht dulden. Dabei argumentieren die Taxifahrer damit, dass die Fahrer keine Ausbildung hätten, und weder über eine Gewerbeanmeldung noch Sozialabgaben zahlen und Versicherungsbeiträge entrichten würden. Dabei vergisst die Taxi-Lobby aber, dass gerade in ihren Reihen Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung und Sozialbetrug vielerorts besonders blühen. Deshalb sollten die Taxifahrer sich selbst an die eigene Nase fassen. Nicht nur das zahlreiche Touristen dadurch abgezockt werden, dass diese aufgrund der Unkenntnis der Fahrtstrecke sinnlos in der Stadt umhergefahren werden, um dann höhere Fahrbeträge zu erhalten, sondern auch der Fahrstil so manches Taxifahrers erinnert eher an eine Rennstrecke, denn an den öffentlichen Straßenverkehr.

Wundercar: Bis zu 50 neue Nutzer je Minute melden sich bei App an

Insofern darf es nicht wundern, wen Wundercar und andere Unternehmen, die mit einer ähnlichen App als Geschäftsidee auf den Markt kommen, nicht nur ein mediales Echo auslösen, sondern auch in eine als revolutionär zu bezeichnende Marktlücke eindringen. Wundercar indes verzeichnet derzeit bis zu 50 neue Nutzer pro Minute. Allein dies zeigt, dass der Markt für die Idee vorhanden ist. Letztlich sind die Taxifahrer dazu angehalten, ihren vielerorts negativen Ruf durch Service und Freundlichkeit wiederherzustellen. Ein markt entsteht nur dort, wo ein Defizit auftritt. Das Defizit können die Taxifahrer durch vorbildlicher Verhalten im Sinne eines Dienstleisters selbst ausgleichen. Insofern ist der Protest derzeit nichts anderes als das Sichern eigener Clams. Ungeachtet dessen darf aber auch nicht vergessen werden, dass es natürlich auch vorbildliche Taxifahrer und Taxiunternehmen gibt. Diese wiederum werden dadurch in den Sog des schlechten Rufes insgesamt miteinbezogen. Der Fisch stinkt vom Kopf her, nicht von der App.

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