Zwei-Klassen-Internet: Warum es so gefährlich ist oder auch nicht

Techtix
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Nicht nur in den USA versuchen Behörden das Zwei-Klassen-Internet zu etablieren. Auch in Europa ist die Diskussion hierzu entbrannt.

Zwei-Klassen-Internet

Global-Player können sich schnellen Datenluxus leisten

Während in den USA die Telekommunikationsaufsichtsbehörde FCC vor wenigen Tagen ein Konzept präsentierte, dass ein Zwei-Klassen-Internet vorsieht, gibt es auch in Europa Bestrebungen ähnliche Tendenzen zu verfolgen. Der FCC-Vorstand Tom Wheeler erklärte, dass Netzbetreiber von Online-Diensten mit großem Datenvolumen zukünftig höhere Durchleitungsgebühren verlangen könnte. Bereits jetzt erheben einige der US-Provider höhere Preise für ein Beibehalten der derzeitigen Durchleitungsgeschwindigkeiten. Die so genannte Netzneutralität ist derzeit aber nicht nur in den USA in aller Munde, sondern auch in Europa. Auch hier gibt es ähnliche Bestrebungen.

Kartellamt dürfte Zwei-Klassen-Internet in Deutschland nicht zustimmen

Besonders zahlreiche kleinere Online-Händler könnten an den Rand der Existenznot gedrängt werden. Sollten nämlich Anbieter wie Amazon und andere Global-Player ihre Dienste mit schnellen Leitungen anbieten können, während kleinere und mittlere Internetanbieter mit ihren Geschäftsmodellen lediglich in der zweiten Klasse surfen, könnte nicht nur das Internet, sondern auch die Regulierungsbehörde für den Wettbewerb in dem jeweiligen Land auf den Plan gerufen werden. Letztlich könnten große Anbieter im Internet nämlich so etwas wie ein marktbeherrschendes Kartell bilden. In Deutschland dürfte allein aus diesem Grunde das Kartellamt einer derartigen Regelung auf europäischer Ebene nicht zustimmen. Insofern stellt sich die Frage, ob zumindest bezogen auf Deutschland hinsichtlich Diskussion um ein Zwei-Klassen-Internet nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.

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