Im Zuge der Aufklärung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche hat der Kriminologe Christian Pfeiffer schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche erhoben.
Diese würde sich gegen die Herausgabe von für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchs von Kindern durch Priester benötigte Personalakten sperren. Insbesondere das Erzbistum von München und Freising gilt als Kritiker der Aufklärung des Sachverhalts.
Katholische Kirche: Vertrag zur Aufarbeitung gekündigt
Die katholische Kirche hat mit dem Forschungsinstitut des Kriminologen einen Vertrag über die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchsskandals abgeschlossen. Diesen hat die Kirche nunmehr ihrerseits gekündigt. Weil Pfeiffer von Zensur spricht, hat die Deutsche Bischofskonferenz dem Wissenschaftler zwischenzeitlich eine Unterlassungserklärung zukommen lassen.
Forscher: Kirche kann sich keiner außerkirchlichen Realitäten stellen
Wissenschaftler sind sich derweil darin einig, dass die katholische Kirche aufgrund ihrer Dogmen nicht in der Lage ist, sich einer außerkirchlichen Realität zu stellen. Dies gilt umso mehr als dass die Kirche zum Teil die Opfer des Missbrauchs in die Rolle von Täter und die eigentlichen Täter in die Rolle von Opfern verschob. Der Kriminologe fordert derweil Betroffene des Missbrauchsskandals dazu auf, sich bei seinem Institut zu melden, um die Auswertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse auch ohne die katholische Kirche voranbringen zu können.