Bei einer Injektion oder anderweitigen Untersuchungen versuchen die Ärzte oftmals, die Patienten von dem Zeitpunkt der eigentlichen Injektion abzulenken.
Nun bestätigen Forschungen von Hamburger Medizinern, dass die Ablenkung tatsächlich hilft.
Versuchsreihe mit Stromschlägen durchgeführt
In einer Versuchsreihe empfanden Probanden einen elektrischen Schlag immer dann als besonders schmerzhaft, wenn diese dazu Filmaufnahmen sahen oder diesen erwarteten. Während der Stromschläge sahen die Probanden Filmaufnahmen einer Hand, in die gerade eine Injektion vorgenommen wurde oder alternativ mit einem Wattestäbchen gestreichelt wurde oder auch unberührt war. In allen Fällen wurden Stromschläge verteilt.
Verknüpfung von Injektion im Film und Stromschlag wurde als besonders intensiv wahrgenommen
Sahen die Probanden die Injektion auf dem Bildschirm, wurde der Stromschlag schmerzhafter empfunden als in den übrigen Fällen. In einigen Versuchsreihen teilten die Mediziner den Teilnehmern der Studie mit, dass beispielsweise bei Anblick des Wattestäbchenfilms ein starker Stromschlag erfolgen werde. Kam der Stromreiz dann tatsächlich, so wurde er von den Probanden als besonders schmerzhaft empfunden. Die Studie zeige, so die Wissenschaftler, dass die Schmerzwahrnehmung einhergeht, mit den Erfahrungen bestimmter Objekte und der momentanen Erwartungshandlung. Die Ergebnisse der Studie wurden jüngt in dem Fachmagazin „Pain“ veröffentlicht. Beteiligt an der Studie waren Psychologen und Neurowissenschaftler aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und aus der Berliner Charité.