Tiefgekühlte Brötchen sind vielfach matschig, trocken oder schmecken labbrig. Die Ursache hierfür ist, dass Eiskristalle die Proteinstruktur sowie die Hefezellen des Teiges angreifen und zerstören.
Aus diesem Grunde haben tiefgekühlte Brötchen ein um etwa 20 Prozent reduziertes Volumen.
Kieselalge kann Temperaturen von unter -20 °C ertragen
Auch wirkt das Innere der tiefgekühlte Brötchen oft löchrig sowie die Kruste trocken. Wie nunmehr Polar-und Meeresforscher des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts herausgefunden haben, gibt es eine spezielle Kieselalge mit dem Namen „Fragilariopsis cylindrus“, die in der Lage ist, ein spezielles Protein an die Umwelt abzugeben, das wie ein Frostschutzmittel wirkt. Die Kieselalge selber lebt unter Bedingungen, die Temperaturen von -20° betragen kann.
Erste Kritik von Verbraucherschützern
Interessanterweise gibt die Alge ein Protein an die Umwelt ab, dass das Wachstum von Eiskristallen hemmt und deren Struktur verändert. Die Eigenschaften der Kieselalge sollen nunmehr den Tiefkühlbrötchen zugutekommen. Allerdings wird es entgegen mancher Befürchtung dabei nicht zu spinat-grünen Brötchen kommen, sondern es soll allein das Protein, das für die frostschützende Wirkung zuständig ist mit gentechnischen Mitteln hergestellt werden und entsprechend im Teig mit verarbeitet werden. Derweil gibt es jedoch bereits erste Kritik, was eine mögliche Akzeptanz beim Verbraucher betrifft. Insbesondere die Tatsache, dass es sich um gentechnisch veränderte Proteine handeln könnte, wirkt nicht sehr Vertrauenerweckend beim Verbraucher. Zudem steht eine Zulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bevor. Wann also das erste Tiefkühlbrötchen mit Algen-Frostschutzmittel auf den Markt kommt, bleibt ungewiss.