Hochschulwatch.de gestartet: Ein neues Internetportal will die Verquickungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aufdecken.
Auf der Internetseite Hochschulwatch.de sollen sowohl Professoren als auch wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten über fragwürdige Verquickungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft berichten können.
Wirtschaftslobby und Wissenschaft: Einstieg über Unternehmensbörsen
Die Nutzer können dabei eigene Texte verfassen und entsprechende Dokumente auf den Server der Seitenbetreiber laden. Die Seite wurde von der Antikorruptionsorganisation „Transparency International Deutschland,“ dem freien Zusammenschluss von Studentenschaften sowie der Tageszeitung „taz“ ins Leben gerufen. Die Internetseite will insbesondere die befürchtete Lobbyarbeit von Wissenschaftlern im Auftrag der Unternehmen aufdecken. So befürchten die Initiatoren der Internetseite, dass die Auswahl von Professoren und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zunehmend von der Wirtschaft abhängig gemacht werden könnten. Die Unternehmen versuchen dabei vielfach über Unternehmensbörsen an den Universitäten Kontakt zur Wissenschaft aufzunehmen.
Von Energiekonzernen finanzierte Stiftungsprofessur
Als besonders fragwürdigen Einfluss der Wirtschaft bezeichnet Hochschulwatch eine eingerichtete Stiftungsprofessur für Energiewirtschaft an der Universität Köln, die von den führenden deutschen Energiekonzernen finanziert wird. Auch ein Institut für Internet und Gesellschaft an der Humboldt-Universität Berlin wird kritisiert. Dieses wird von Google mitfinanziert. Insbesondere technische Studiengänge werden zunehmend von der Wirtschaft beeinflusst. Auch die Umstellung der Studiengänge auf Bacheor und Master entsprachen zu großen Teilen dem Wunsch der Wirtschaft. Insofern hat die Wirtschaft bereits heute allgegenwärtig Einfluss auf die Wissenschaft und deren Qualität genommen.