Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben herausgefunden, dass bestimmte Pestizide Bienen die Orientierung rauben.
Hersteller der Pestizide über Studie nicht erfreut
Nachdem die Bienen durch die Wissenschaftler geringe Mengen Neonicotinoide verabreicht bekamen, hatten weniger Bienen ihren Bienenstock wiedergefunden als ohne Verabreichung des Stoffes. Insbesondere Chemieunternehmen wie Bayer oder BASF dürfte das Forschungsergebnis nicht erfreuen. Seit Dezember gibt es in der Europäischen Gemeinschaft ein teilweises Verbot der Neonicotinoide. Die Wissenschaftler haben derweil die Bienen-Studie in dem renommierten Fachmagazin “Plos One“ veröffentlicht. Wie der Neurobiologe Randolf Menzel mitteilt, ergibt sich aus den Forschungsergebnissen “eine große Verantwortung und Sorgfalt beim Einsatz der Pestizide.“ Die Neonicotinoide schädigen das Nervensystem der Insekten. Dadurch werden die Tiere letztlich getötet. Zuletzt hatte die EU einige der Wirkstoffklassen der Nicotinoide für zwei Jahre verboten. Dies betraf jedoch nur bestimmte Pflanzen, die besonders häufig von den Bienen aufgesucht werden.
Vermehrtes Bienensterben seit einigen Jahren zu beobachten
Letztlich dürften Unternehmen wie BASF und Bayer bei der EU in Sachen Lobbyismus ganze Arbeit leisten. Bestreiten die Unternehmen doch einen Zusammenhang zwischen dem Sterben der Bienen und dem Einsatz der von ihnen produzierten Pflanzenschutzmittel. Zudem haben die Unternehmen gegen das Verbot des Wirkstoffs geklagt. Ungeachtet der Pestizide gibt es seit einigen Jahren vermehrt ein Bienensterben. Insofern gilt es umso mehr, Bienen, die für das ökologische Gleichgewicht unabdingbar sind, vor der Profitgier so mancher Unternehmen zu schützen.